Feuer, Wasser, Luft und Erde; Magische Kräfte wurden dem Heiligen Franz von Assisi, dem Heiligen Franz von Paula, aber auch Franz Liszt selbst nachgesagt. Letzterer fühlte sich seinen Namensvettern zeitlebens geistig verbunden und widmete ihnen zwei überragende Kompositionen für das Klavier, die er 1865 unter dem Titel Légendes veröffentlichte. Als Künder einer franziskanischen Ideengeschichte konnte sich der Abbé Liszt schon durch das frappierende Zahlenspiel der Geburtsjahre aller drei Protagonisten berufen fühlen, nämlich 1181, 1416 und 1811. So hat Legende 1 die berühmte Vogelpredigt des Hl. Franz von Assisi zum Gegenstand, Legende 2 den Gang des Hl. Franz von Paula über das Wasser. Liszt hat den beiden Klavierstücken eine Titelillustration, und Erzählungen zu den beiden Wundern vorangestellt. Wir entnehmen ihnen, dass der Heilige Franz von Assisi in seiner Predigt zu den Vögeln über die Elemente Luft und Erde wirkte, und die Magie des Heiligen Franz von Paula, der mit glühenden Kohlen in der Hand über das Meer wandelte, auf der Beherrschung der Elemente Feuer und Wasser fußte. Franz Liszt wiederum hat aus diesem legendären literarischen Stoff eine zauberhafte Musik entstehen lassen, die zum Besten und Schönsten des romantischen Genres zählt. Erfahrungen einer jahrelangen eigenen Konzerttätigkeit haben bestätigt, dass gerade Liszts Legenden vom Publikum, und Liebhabern der klassischen Musik immer wieder gerne aufgenommen werden. Auf dieser Grundlage reifte der Wunsch, diese beiden Stücke neu einzuspielen, um sie auf diese Weise einem größeren Publikum zu erschließen. Ein besondere Herausforderung war hier der von Liszt zwar nicht explizit geforderte, wohl aber unausgesprochene Wunsch des musikalischen Nachvollzuges jener zwei Wunder. Obwohl die Verwirklichung dieses stillen Wunsches jener sprichwörtlichen Quadratur des Kreises entsprechen mag, war es trotzdem ein spannendes Experiment, die Musik in der mystischen Abgeschiedenheit jenes „Saint Mont“ mit seinen Klosterruinen aus dem 7. nachchristlichen Jahrhundert einzuspielen, wo die hier vorliegenden Aufnahmen auch entstanden sind. Ohne Zeitdruck, und einzig von dem Wunsch angetrieben, diese beiden Klavierstücke in der imaginierten Empfindung Franz Liszts zum Klingen zu bringen, entstanden beim Spielen zauberhafte Momente, die nun in der Aufnahme enthalten sind, und wie ein Windhauch von jenem legendären Pianisten künden. Zur Verwirklichung dieser Einspielung trug das Label absolute poetic records ganz maßgeblich und entscheidend bei. Der technischen Beratung von Herrn Frank Looss verdanken wir die erzielte Aufnahmequalität in einer solch außergewöhnlichen Aufnahmeumgebung. Darüberhinaus begleitete und unterstützte die Firma Absolute Sound GmbH auch mit großem persönlichen Einsatz sämtliche Produktionsschritte bis zum fertigen Tonträger zeitnah und professionell.